Moin Leute,
mein letzter Beitrag ist schon ein bisschen her, aber jetzt kommt dafür etwas sehr spannendes. In den letzten Wochen hatte ich einen Betriebseinsatz im Dock, wo die Maintenance (Wartung) der Flugzeuge in Hamburg stattfinden. Wir haben an einem A330 von der Lufthansa einen D-Check durchgeführt. Ein D-Check wird etwa alle 6-10 Jahre durchgeführt. Es ist abhängig davon, wie viele Cycles (Starts und Landungen) ein Flugzeug hatte oder welche Strecken es zurückgelegt hat. Bei diesem Check wird das Flugzeug fast komplett auseinander gebaut. Die Einzelteile werden in die verschiedenen Fach-Werkstätten geschickt und dort überholt.
Das war aber noch nicht das Beste in den vier Wochen.
Zwei Wochen davon durfte ich mit nach Parchim, eine kleine Kreisstadt in Mecklenburg-Vorpommern, mit dem nicht unbeachtlichen Flughafen „Schwerin-Parchim“. Der Flughafen wird hauptsächlich für kleine Sportmaschinen oder Trainingsflüge von Flugschulen genutzt. Lange Zeit landeten und starteten dort nur Transportflüge (Cargo), vor kurzen wurde der Flughafen aufgekauft, jetzt wird er wieder für den Flugbetrieb auf Vordermann gebracht.
Beim Betrachten des Flughafens ist es offensichtlich, dass dort sieben große A340 stehen, die von Boeing dort geparkt wurden.
Wir, die Lufthansa Technik, sind jetzt dafür da, ein Storage-Programm (Flugzeuglagerung mit ständiger Wartung) durchzuführen und das habe ich 2 Wochen mitgemacht. Ein Storage-Programm beinhaltet den 7-Tage-Check, 15-Tage-Check, 1-Monats-Check und 6-Monats-Check. Nach einem halben Jahr ist das Programm abgeschlossen, damit ein Flugzeug länger (als die sechs Monate) dort stehen darf, muss es besondere Auflagen und Tests erfüllen.
Wir haben erstmal bei allen Flugzeugen einen 7-Tage-Check durchgeführt, bei dem wir im Groben einmal um das Flugzeug rumlaufen und schauen, ob etwas ungewöhnliches zu sehen ist.
Das Spannende ist aber der 15-Tage-Check, denn dort wird ein Run-up gemacht. Bei einem Run-up werden die Triebwerke einmal hochgefahren und 5 Min. im Leerlauf gelassen. Danach sollten dann alle Werte wie z.B. Temperatur, Drehzahl und vieles mehr, richtig sein.
Ich war bei allen Run-up´s mit dabei, entweder im Cockpit oder vor dem Flugzeug im Auto als „Bodenstation“, um zu schauen ob die Triebwerke vernünftig starten und nichts ungewöhnliches passiert. Das Spannendste war als ich im Cockpit zu sehen durfte, da dort am meisten passiert. Meine beiden Kollegen sind ein Run-up Protokoll durchgegangen, bei dem alle wichtigen Schalter und Parameter vor dem Start der Triebwerke überprüft werden. Also haben sie dasselbe getan, wie der Pilot, bevor er startet.
Nach einem erfolgreichen, spannenden aber auch anstrengen Tag sind wir in die Pension gefahren, wo wir jeder ein Zimmer hatten.
Nach der Arbeit haben wir gemeinsam gegessen, bevor wir schlafen gegangen sind, um am nächsten Tag wieder fit zu sein.
Alles in allem war es ein super Erfahrung, die ich hier in der Ausbildung gemacht habe. Die Arbeit mit den Kollegen hat auch richtig Spaß gemacht.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen meines Beitrags.
Wenn ihr auch Lust habt, die Luftfahrttechnik hautnah zu erleben, dann schaut doch mal unter www.be-lufthansa.com vorbei und informiert euch über ein Schülerpraktikum oder einen Ausbildungsplatz bei der Lufthansa Technik AG!
Bis zum nächsten Beitrag von mir wünsch ich euch eine gute Zeit und bleibt immer interessiert.
Euer Juri